Dienstag, 3. Juni 2025

Flop | The Book of Azrael von Amber v. Nicole

 Ich hatte das Glück und durfte an der Lovelybooks Leserunde zu einem stark gehypten Titel teilnehmen, auf den ich total neugierig war. Der Klappentext klang mega gut und so versprach ich mir einiges von dieser Geschichte. Nun ja, bei mir schwappte der Hype definitiv nicht über.



Dianna ist die Stellvertreterin eines mächtigen Dämons. Für ihn soll sie ein altes Buch beschaffen, in dem das Geheimnis offenbart wird, wie man den Gott Samkiel töten kann. Ebendieser erwacht als Liam jenseits seiner Zeit in Diannas Welt und sie muss sich in seiner Gefangenschaft mit ihm arrangieren, um zu ihrem Ziel zu gelangen.

Dianna wurde einst von Kaden unsterblich gemacht. Sie ist eine Art Gestaltwandlerin, die sich von Blut ernährt. Unter anderem verwandelt sie sich in einen Wyvern, den ich immer für eine Erfindung von Rebecca Yarros (Fourth Wing) hielt. Das hat mich schon irritiert. Dianna hasst Kaden. Sie will nicht mehr für ihn arbeiten müssen, macht sich durch den Schutz ihrer sterblichen Schwester allerdings verdammt angreifbar. Dianna ist tough und hat gerne einen coolen Spruch auf Lager. An sich war sie als coole Protagonistin konzipiert, mir blieb sie allerdings viel zu oberflächlich. Wir erfahren kaum etwas zu ihrem Hintergrund und ihrer Geschichte, was bei einer so hochkomplexen Kreatur echt schade ist. Sie agiert, wie sie dies eben tut, aber wirklich viel erfahren wir über sie nicht. Sie war für mich nicht so greifbar, wie viele andere Protagonistinnen des Genres. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl emotional mit ihr verbunden zu sein beim Lesen.

Bei Liam war das genauso. Er ist ein Gott, der Welten und alles mit ihnen zerstören kann. Wie das geht? Keine Ahnung. Ist mir nach über 700 Seiten nicht wirklich klar geworden. Wird es oft erwähnt? Ständig. Liam muss sich mit der aktuellen Zivilisation (die aus Menschen und Monstern besteht) auseinander setzen. Das gelingt ihm für einen steinalten Typen ziemlich gut. Liam ist überkorrekt und muss sich erstmal mit Diannas Art arrangieren. Auch bei ihm hatte ich immer das Gefühl ihn nicht wirklich greifen zu können. Was ich cool fand, war seine Fähigkeit Materie zu beeinflussen. So kann er sich selbst Kleidung an den Körper schneidern oder Zerstörtes wieder zusammensetzen.

Positiv war für mich, dass die Autorin es schaffte, in bestimmten Szenen mein Kopfkino anzuwerfen. Gerade am Ende gibt es so einige schaurige Szene und das war gut gemacht. Tatsächlich fällt mir dies als einzigen wirklich positiven Aspekt der Geschichte ein.

Das Worldbuilding fand ich total oberflächlich. Die Welt mit all ihren Lebewesen wird uns als hochkomplex verkauft, allerdings wird gar nichts dazu erklärt. Selten fand ich eine Karte im Buch so unnötig wie hier. Am Anfang habe ich mich gefragt, ob sich die Autorin mit ihrer Welt an Crescent City von Sarah J. Maas anlehnen wollte. Doch dem geht total die Tiefe verloren. Dann erinnerte mich das Setting mit seinen Elementen all der Wesen an die Buchreihen von Kresley Cole und Larissa Ione, die bei LYX vor 10-15 Jahren erschienen sind. Beide waren allerdings viel besser ausgearbeitet, als dies hier.

Was meinen Lesefluss auch vehement störte, waren die ganzen fremden Worte, die nicht übersetzt oder erklärt wurden und einfach immer wieder auftauchten. Dabei war mein Lesefluss bei diesem Buch wirklich kaum vorhanden. Teilweise las ich nicht mal 10 Seiten, weil es mich einfach überhaupt nicht packen konnte. Parallel las ich ein anderes Buch zu ende und brachte so 5 Wochen mit dieser Geschichte zu, was total frustrierend war. Das Buch hat über 700 Seiten, auserzählt wäre das Ganze allerdings locker auf 450. Die Handlung stagniert so oft, oder wiederholt sie sich immer wieder. Dianna vertraut Leuten, die sie für Freunde hielt und wird dann verraten. Das passiert jedes Mal. Überraschungen? Fehlanzeige!

Das Buch wird mit „spicy“ und „slow burn“ beworben. So langsam und so wenig brannte es wirklich selten in einem Buch des Romantasy-Genres, bei dem aktuell mehr ist mehr zu gelten scheint. Manche mögen das nun positiv empfinden. Ich konnte die Chemie zwischen Liam und Dianna tendenziell mit der Lupe suchen. Beide lebten schon ewig, konnten sich bisher aber noch nie an jemanden binden, sind aber bereit sich für den anderen zu opfern und plötzlich ist es Liebe und ich fragte mich nur, wann das passiert war.  

Der Namensgeber des Buches „the book of Azrael“ erscheint im Verhältnis zu den 700 Seiten als bloße Randnotiz. Das Artefakt ist spielt nur am Ende eine kleine nichtige Rolle, sodass die im Klappentext angekündigte Suche kaum stattfand.

Ich verstehe den Hype um „The Book of Azrael“ von Amber v. Nicole einfach nicht. Das ganze Leseerlebnis war zutiefst frustrierend für mich. Ich hätte es einfach abbrechen sollen, um mich nicht durch 700 Seiten zu quälen, auf denen einfach kaum etwas spannendes passierte.

2/5

Montag, 2. Juni 2025

Hörbuchrezension | Am Ende nur du von Sarah Stankewitz

 Ich hatte mal wieder Lust auf eine romantische und dramatische Story, die man einfach nur genießen kann, denn mein aktuelles Fantasybuch ärgerte mich schon eine ganze Weile und ich wollte das absolute Kontrastprogramm. Das Hörbuch von Sarah Stankewitz versprach genau das zu sein.


Harper wollte schon immer Ärztin werden. Einzig die Beziehung zu ihrem Freund Alec hält sie davon ab. Alec hat einige Probleme und kommt nicht von den Drogen los. Hilfe sucht er bei seinem Bruder Adam, der der Chefarzt einer Klinik ist und sein Leben komplett im Griff zu haben scheint. Die gemeinsame Sorge um Alec verbindet Adam und Harper. Was nicht sein darf, wird zu einigen Problemen führen…

Der Klappentext hatte mich sofort gecatched, auch wenn er im Nachhinein betrachtet nicht zu 100% zutreffend war und in meinen Augen mehr versprach als das Buch halten konnte.   

Zu Beginn lernen wir Harpers und Alecs Situation kennen. Sie jobbt und verwirklicht nicht ihren Traum vom Medizinstudium, weil sie immer in Alecs Nähe sein will. Zu oft hat er sich mit Drogen schon abgeschossen. Alec hat massive Probleme und gerät immer weiter hinein in den Drogensumpf. Die Situation eskaliert zunehmend und der zunächst gutmütige Alec verändert sich immer mehr. Ich fand das war ganz gut geschildert und auch warum Alec zum Abhängigen geworden ist, konnte ich gut nachvollziehen. Tatsächlich würde ich Alec wohl als glaubwürdigste Figur beschreiben.

Was da bei Harper und Adam los war, ließ mich einige Male mit dem Kopf schütteln. *An dieser Stelle sollten Spoiler folgen.*

Zunächst einmal war ich in der Erwartung, dass die beiden wirklich etwas miteinander haben würde, um das Vertrauen des Bruders zu brechen, aber sie suchen nur Trost und Halt beieinander, weil die Situation um Alec so herausfordernd ist. Von Chemie oder großen, nachvollziehbaren Gefühlen war für mich keine Spur zu finden.

Adam bietet Harper ein Praktikum in der Klinik an, ohne dass sie medizinische Vorkenntnisse hat. Sie möchte Medizin studieren und sieht dies als Sprungbrett. An einem ihrer ersten Tage, ließ er sie im OP assistieren (das war der Wortlaut) und ich war schockiert. Ich denke, man kommt als einfacher Praktikant nicht mal in die Nähe eines OPs und sie assistierte direkt dem Chefarzt. Ist klar… Man merkte einfach, dass die Autorin in dieser Richtung nicht recherchiert hat und das Buch las sich in dieser Hinsicht wie eine Fanfiction für eine Arztserie. So läuft Adam im Krankenhausfoyer oder Zuhause in „OP-Kleidung“ herum. Ärzte tragen im OP Kittel, die Ärmel haben und von Vorne über die Arbeitskleidung gezogen wird, damit alles steril bleibt. Sie verlassen mit diesen Kitteln nicht den OP. Wenn die Autorin dies nicht als „OP-Kleidung“ bezeichnet hätte, wäre auch alles gut gewesen, doch so ist es halt einfach falsch.

Der Umgang von Adam und Harper bei der Arbeit ist außerdem so unprofessionell, dass allen Anwesenden eigentlich klar sein muss, was das los ist. Wie offensichtlich Harper bevorzugt wird und dazu gebracht wird, ihre Kompetenzen zu überschreiten.

Adam ist ein paar Jahre älter als sein Bruder, allerdings maximal Ende 20. Ich frage mich, was passiert ist, dass er der Chefarzt der Klinik wurde und das bei seinem Fehlverhalten (so behandelt er auch seinen Bruder, was bei Familienmitgliedern untersagt ist). Sind seine Kollegen allesamt verstorben? Ist die Klink in Wahrheit extrem klein? Ist er der einzige Arzt weit und breit? Ich weiß es nicht. Mit Ende 20 sind die meisten erstmal mit dem Studium und dem praktischen Jahr fertig und haben keine steile Karriere hingelegt. Es gab so viele Punkte, wo ich mich fragte, wer hat diesen Inhalt durchgewunken.

Alles in Allem war das Buch wirklich nicht das erhoffte Vergnügen. Die Geschichte ist ursprünglich aus dem Jahr 2018 (damals hätte ich sie auch schon doof gefunden) und wurde nun als Hörbuch eingesprochen. Mit 8,5h ist das Vergnügen zum Glück auch recht kurz. Lisa Müller verlieh Harper ihre Stimme und hatte als Sprecherin möglicherweise noch nicht so viel Erfahrung. Mitten im Satz änderte sie öfters ihre Stimmlage, so dass sie wie ein ganz anderer Charakter klang und das war echt irritierend. Samir Walter Kabalan und Julian Mill waren da in ihren Rollen etwas souveräner.

„Am Ende nur du“ von Sarah Stankewitz entpuppte sich für mich leider als Flop. Weder die Liebesgeschichte, noch die Charakter konnten mich abholen. Es gab zu viele ärgerliche Fehler, die das Ganze wie ein Fanfiction erschienen ließen.

2/5

Sonntag, 25. Mai 2025

Hörbuchrezension | Heartless Hunter. Der rote Nachtfalter von Kristen Ciccarelli

Rune führt ein gefährliches Doppelleben. Sie ist eine Hexe und diese werden von der gefürchteten Blutwache der Republik gejagt und hingerichtet. Tagsüber gibt sie sich als angesehenes Mitglied der höheren Gesellschaft aus und des nachts befreit sie als der rote Nachtfalter inhaftierte Hexen. Wenn jemand ihr Geheimnis erfährt, würde das ihren Tod bedeuten. Um eine wichtige Hexe zu befreien, muss sich Rune an den berüchtigten Hexenjäger Gideon Sharp heranschmeißen. Rune ahnt jedoch nicht, dass er ihr längst auf der Spur ist…

Ich wusste bei diesem Titel nicht wirklich, was mich erwarten würde. Der Klappentext klang ganz gut, allerdings bestand auch die große Gefahr, dass bei dieser Konstellation einiges schief laufen konnte und so ging ich eher verhalten an das Hörbuch heran. Nur um dann mit einem Rutsch schon die ersten 40% zu hören…

Was soll ich sagen, die Geschichte hat mich recht schnell gefesselt, nachdem ich begann mir alle Namen und deren Rolle im Buch aufzuschreiben. Das hilft mir bei Hörbüchern immer immens weiter, um nicht den Faden zu verlieren. So war ich direkt drin und die Geschichte entfaltete ihre Sogwirkung. Sie wird aus der Perspektive von Gideon und Rune gleichermaßen erzählt, was ich sehr gelungen fand, da wir so mehr in die Ermittlungen um den roten Nachtfalter involviert waren. Wir kennen also Gideons Schritte und verfolgen, ob Rune ihm in die Falle geht oder nicht.

Beim Hören fand ich den Namen unserer Protagonistin „Rune“ immer wieder irritierend, weil ich schon so viele Geschichten gelesen oder gehört habe, in denen Rune ein rein männlicher Vorname war. Und so habe ich auch hier ganz oft sofort an den Protagonisten und nicht an unsere Protagonistin gedacht. Das soll aber nichts weiter zur Sache tun. Rune gibt sich tagsüber als naives Dummchen aus. Das ist ihre Tarnung. Dabei ist Rune verdammt clever, mutig und gut. Sie ist keine „böse Hexe“ für die all die anderen gejagt werden. Es gibt zwar auch üble Hexen, die die Macht an sich reißen wollen. Doch Rune gehört nicht dazu. Sie hat einen sehr alternativen Weg gefunden, um Blutmagie zu praktizieren. Das war schon speziell und sehr praktisch veranlagt. 😉 Ich mochte sie und konnten ihren aufkommenden Zwiespalt gerade in Bezug auf Gideon immer nachvollziehen.

Gideon hat wegen der Hexen fast seine gesamte Familie verloren. Sein Feldzug gegen sie ist also sehr persönlich. Der rote Nachtfalter scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein. Er bändelt mit Rune an, die er für ein Dummchen aus gutem Hause hält, weil er glaubt, dass sie ihm zum roten Nachtfalter führen kann. Aufgrund von Gideons Geschichte kann man seinen Feldzug total verstehen. Ich fand die Beziehung zwischen Rune und Gideon total interessant, weil sie von beiden Seiten forciert war und nicht aus ehrlichen Gründen entstand. Was daraus entstand, fühlte sich trotzdem echt an. Das hat mich wirklich gepackt.

Was für mich ein Highlight der Geschichte war, war das ganze Worldbuilding. Wir sind in einer Welt, in der es Monarchie gibt und Hexen, es gibt Krankenhäuser und Duschen, Frauen dürfen an die Universität gehen, gleichzeitig sind die einzigen Fortbewegungsmittel Pferde und Boote. Wir stecken also irgendwie in einer verbesserten Version der Vergangenheit, in der es hygienische Errungenschaft gibt und Frauen nicht von Männern unterdrückt werden. Das hat mir richtig gut gefallen und auch das Setting mit herrschaftlichen Häusern und Opern konnte mich total in seinen Bann ziehen.

Zum Ende hin wurde es für mich ein wenig vorhersehbar. Der große überraschende Knall blieb also aus, doch das sollte den Gesamteindruck nicht trüben. Ich freue mich auf Band zwei, auf den ich allerdings noch bis November warten muss. ☹

Bis dahin kann ich „Heartless Hunter. Der rote Nachtfalter“ von Kristen Ciccarelli absolut weiterempfehlen. Was für eine packende Geschichte!

5/5

Donnerstag, 22. Mai 2025

Hörbuchrezension | Great big beautiful life von Emily Henry

Alice will endlich den großen Durchbruch als Journalistin schaffen. Dieses Mal muss es einfach klappen, als sie den brisanten Hinweis erhält, dass unter einem falschen Namen lebend die skandalumwitterte Margaret Ives zurückgezogen auf einer kleinen Insel zu finden ist. Alice will die Lebensgeschichte der älteren Dame erzählen und exklusiv als Biografie veröffentlichen. Nur doof, dass Margaret auch noch den missgelaunten Pulitzer Preisträger Hayden für den Job in Betracht zieht. Beide bleiben für einen Probemonat auf der kleinen Insel. Allerdings dürfen sie sich nicht über ihre Arbeit austauschen. Doch bald wird klar, Margaret ist nicht ganz ehrlich zu beiden und Haydens und Alice Konkurrenz schlägt bald in Sympathie um.

Ich habe schon ein paar Bücher der Autorin gehört, die mir alle ganz gut gefielen. Wobei das erste, von mir gehörte „Book Lovers“ bisher das einzige Highlight war. Hier klang die Rahmenhandlung richtig spannend und so freute ich mich auf die Geschichte. Alice sucht bei ihrer Familie um die Anerkennung für ihren Job. Sie schreib hauptsächlich Trends-Artikel für ein Magazin und ist damit nicht mehr zufrieden. Der Ehrgeiz hat sie gepackt, sie will unbedingt Margarets Biografie schreiben dürfen und versteht sich auch sehr gut mit der älteren Dame. Ich mochte Alice und fand sie als Figur sehr nachvollziehbar. Die Autorin gibt auch immer sehr viel Input in ihre Charaktere, damit diese möglichst lebendig erscheinen und einen umfangreichen Background haben. Das war mir dieses Mal etwas zu viel. Es wird einfach so viel über die Figuren erzählt, auch bei Hayden, dass die Rahmenhandlung da nicht so richtig vorankommen wollte.

Wir erfahren ausführlich Margarets Lebensgeschichte, die spannende Elemente hatte und emotional war. Allerdings erfahren wir auch die Lebensgeschichten von weiteren Figuren ihrer Familie, die für die Geschichte nicht relevant waren und wo ich irgendwann bei all den Namen einfach den Faden verlor. Das war echt schade und hat das Hörbuch zu einem sehr langwierigen Erlebnis gemacht.

Die Konkurrenz zwischen Alice und Hayden schlägt bald in ein anderes, positiveres Gefühl um, ohne dass ich das sofort nachvollziehen konnte. Hayden ist die menschliche Version von Grumpy Cat, doch Alice bemüht sich so sehr um ihn, dabei sollte ihr sein Wohlbefinde, in ihrem eigenen Interesse, eigentlich ganz egal sein. Sobald Haydens Schale geknackt wurde, haben wir hier einen sehr liebenswerten und nicht toxischen Helden, was ich sehr erfrischend fand.

Christiane Marx las auch diesen Roman von Emily Henry wieder ein und ich finde, sie macht das immer ganz großartig. Ich lausche ihr sehr gerne.

Das Buch ist gut. „A great big beautiful life“ hat Tiefgang und ist eine besondere Liebesgeschichte auf mehreren Ebenen. Die Geschichte macht Sinn und ist emotional sowie schlüssig erzählt. War sie mir stellenweise zu langatmig? Definitiv. Konnte ich die große Liebe zwischen Alice und Hayden nachvollziehen? Nicht sofort. Für mich nicht das stärkste Buch von Emily Henry, aber dennoch eine Empfehlung wert.

4/5

Dienstag, 20. Mai 2025

Buchtipp | Miss Woodvilles skandalöse Lektionen von Stacy Reid



Agatha hätte niemals gedacht, dass sie in die verzweifelte Lage kommen würde gerade im berüchtigten Londoner Etablissement Aphrodite Zuflucht zu suchen. Vom eigenen Vater in den finanziellen Ruin getrieben, sieht sie nur den Ausweg darin ihre Unschuld in höheren Kreisen versteigern zu lassen. Dafür muss sie ein Bild von sich erschaffen, welches unwiderstehlich erscheint und den höchstmöglichen Preis erzielt. Dabei soll ihr der Earl of Radbourne behilflich sein. Selbst ein guter Kunde des Aphrodite soll er am besten einschätzen können, was den Geschmack des männlichen Ton treffen soll. Wird Agatha es schaffen, mit seiner Hilfe erfolgreich zu sein oder wird sie an ihrem Herzen scheitern?

Das ist der mittlerweile dritte Teil der Reihe, welcher aber auch unabhängig gelesen werden kann. Der unnahbare Thomas war mir bereits im Vorgänger begegnet und so war ich gespannt, was es mit seiner Geschichte auf sich haben würde, vor allem weil ich die Rahmenhandlung sehr interessant fand.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Agathas Sicht erzählt und wir lernen die junge Frau in einer dunklen Stunde kennen, denn sie erfährt, dass ihr hochverschuldeter Vater keine Skrupel hätte, ihre Schwester an ein Bordell zu verkaufen. Agatha packt ihre Sachen und verlässt mit dem Rest ihrer Familie den toxischen Vater. Agatha ist eine sehr mutige und wissbegierige Protagonistin. Das hat mir an ihr gut gefallen. Sie ist sehr selbstlos und scheut nicht zurück, um ihre Ziele zu erreichen auch wenn das bedeutet die Konventionen zu durchbrechen und den damals so wichtigen Ruf zu ruinieren.

Mit Thomas tritt hier ein Protagonist in Erscheinung, der sobald eine Affäre zu viel von ihm zu erwarten beginnt, sich aus dem Staub macht. Er möchte sich nicht binden, warum auch immer und gleichzeitig ist er ein Familienmensch, der alles für seine Mutter und seinen kleinen Bruder tun würde. Er versucht im Umgang mit Agatha, in ihren Lektionen ganz unnahbar zu bleiben. Doch schafft sie es mit ihrer unbedarften Art immer wieder seine Mauern zu durchbrechen.

Ich fand ihre Geschichte wirklich gut geschrieben und fühlte mich gut unterhalten. Was mich ein wenig störte, war wie einfach Thomas am Ende eine 180 Grad Wende durchläuft und für Agatha sein bisheriges Wesen vergisst. So endete die Geschichte auch ganz abrupt und ließ mich mit einigen offenen Fragen zurück. Das fand ich echt schade und trübte ein wenig den Eindruck der Geschichte.

Ich bin gespannt, welche Paarung im nächsten Buch auftreten wird. Bis dahin kann ich „Miss Woodvilles skandalöse Lektionen“ von Stacy Reid allen empfehlen, die mal eine ungewöhnliche Liebesgeschichte in dem Genre lesen wollen.

4/5

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